Die Halbinsel Höri ist selbst schon paradiesisch schön, das glauben zumindest ihre Bewohner. Sie tun alles, um dieses Paradies noch schöner zu machen: zahlreiche Privatgärtner laden zum Garten-Rendezvous in ihr nicht nur grünes, sondern in den prächtigsten Farben blühendes Reich ein.
Zwölf Gärten verbindet diese Radtour, wer sich den ein oder anderen anschauen möchte, sollte sich einen Tag Zeit nehmen und rechtzeitig in Öhningen an der Schiffslände ankommen, denn sonst gilt es: zurückradeln. Den aktuellen Schiffsfahrplan gibt es unter Untersee und Rhein Schiffahrt URh.
Bitte auf die Öffnungszeiten der einzelnen Gärten achten! Diese sind in der Broschüre Grennzenloses Garten-Rendezvous am westlichen Bodensee zu finden, die über jede Tourist-Information oder über REGIO Konstanz-Bodensee-Hegau e.V. bezogen werden kann www.bodenseewest.eu
Wegbeschreibung
Wir starten an der Tourist-Information Gaienhofen, decken uns mit der Broschüre Garten-Rendezvous am Untersee, einer Hörikarte und dem Schifffahrtsplan ein und radeln nach Horn. Vorbei am Hörimarkt und den Gaienhofener Rebhängen - hier wächst der einzigartige Gaienhofener Wein - nehmen wir den Weg rechts und passieren links die Schule. Wir biegen erneut rechts ab, ebenso nach 300m. In Horn fahren wir die Vogelsangstraße aufwärts in die Kracheneckstraße, welcher an der Weiler Straße endet. Grüne Gartenschilder weisen linker Hand den Weg zu dem Privatgarten Bruttel und zum Garten Auer.
Wir folgen der Weiler Straße nach Westen, können vom Wasserturm den Blick über die Unterseelandschaft schweifen lassen und nehmen dann die erste Straße rechts. Sie führt direkt zum Garten Kämmerer. Zwischen Obstbäumen und Gemüse gedeihen hier Dutzende historische Rosenarten.
Wir radeln entlang der Hauptstraße wieder nach Horn, diesmal zum Garten des Gasthauses Hirschen, in dem auch bewirtet wird. Es lohnt ein Fußweg zur Horner Kirche, der Aussicht wegen. Der Weg führt unterhalb der Kirche weiter, doch der Treppen wegen müssen wir zurück und den Weg links neben dem Dorfbrunnen Richtung See nehmen. Am See biegen wir nach rechts ab, radeln am Strandbad vorbei nach Gaienhofen zum Hesse Museum Gaienhofen. Im Garten wächst dort die Hesse-Rose. An seinem zweiten Wohnhaus im Erlenloh hat Hermann Hesse selbst einen Garten angelegt. dDer historische Hessegarten ist von der Dipl.-Biologin Eva Eberwein liebevoll wieder hergestellt worden. Termine der monatlichen Führungen unter https://www.mia-und-hermann-hesse-haus.de
Unterwegs zum Hessehaus besuchen wir in der Schweizerhalde den Skulpturengarten der Künstlerin Suanne Lubach, dann geht es weiter nach Hemmenhofen. Hier hat das Landesamt für Denkmalpflege einen archäobotanischen Garten mit alten Kulturpflanzen angelegt. Vor der Halbinsel Höri standen einst die ersten Pfahlbauten am Bodensee. Infos dazu gibt es im Wangener Museum Fischerhaus.
"Zum Kotzen schön" fand der Maler Otto Dix die Unterseelandschaft, sein Garten ist die nächste Station. Die bewirtete Terrasse des Musuem Haus Dix läd zum Bleiben ein, doch wir wollen noch drei Gärten im Öhninger Ortsteil Wangen aufsuchen. Gleich am Ortseingang links im Pankratiusweg ist ein Frühlings- und Dahliengarten zu finden, farbenprächtig im Frühling wie im Herbst. Am Ende des Weges schieben wir die Räder an der Kirche vorbei zur Hauptstraße, überqueren diese und biegen in den Seeweg ein. Während links die Bänke des Stadtgartens (er heißt hier tatsächlich so) zum Verweilen einladen, hat Vera Flötemeyer direkt gegenüber den vielleicht kleinsten Bauerngarten Deutschlands angelegt.
Inzwischen ist es Nachmittag geworden, wir haben unseren Hunger in den Wangener Gasthäusern gestillt und können nun den Hanggarten der Familie Wilhelm besuchen, er ist von Ende Mai bis Anfang Juni zugänglich und liegt oberhalb der Bushaltestelle beim ehemaligen Gasthof Auer. Oder wir besuchen das Pfahlbaumuseum im alten Fischerhaus (April bis Oktober geöffnet), gleich neben dem Nachbau eines historischen Pfahlbauhuases direkt am Seeufer und am Bodensee-Radweg.
Im nächsten Dorf Kattenhorn hat Otto Dix die Fenster der kleinen Petruskirche entworfen (tägl. geöffnet). Unser Weg führt den steilen Berg hinab, vorbei an blühenden Vorgärten. Auch wenn es schade um dem beim Bergabfahren gewonnen Schwung ist, von Mai bis Oktober lohnt die kleine Blasius Kapelle im ehemaligen Wehrturm einen Besuch.
Entlang des Seeufers geht es nun nach Öhningen-Oberstaad, von wo wir das Schiff zurück nach Gaienhofen nehmen (Mitte April bis September 15.40 Uhr oder 17.40 Uhr). www.urh.ch