Der Ausgangsort Bankholzen, ein Teilort der Gemeinde Moos, liegt auf der Halbinsel Höri über dem Zeller See des Bodensees.
Beim Hof Oberschrotzburg lohnt sich für Burgenfreunde ein Abstecher zur Ruine Schrotzburg, die im 13. Jh. Sitz einer Reichenauer Dienstmannenfamilie war. Der Name der Burg erinnert an den Grafen Scrot – kaiserlicher Statthalter in Florenz. Graf Scrot hatte schon um 800 aus Italien wertvolle Reliquien des heiligen Genesius mitgebracht.
Die Geschichte des Dorfes Schienen ist eng verknüpft mit der Schrotzburg. In der Folge entstand hier eine Benediktinerabtei, zuerst als Eigenkloster, später als Propstei des Klosters Reichenau. Sehr sehenswert ist die über 1000 Jahre alte Pfarr- und Wallfahrtskirche „St. Genesius“. Die dreischiffige romanische Basilika birgt in ihrem rechten Seitenaltar das Gnadenbild „Maria mit dem Jesuskind“ (um 1430) – Mittelpunkt der Jahrhunderte alten Marienwallfahrt. Recht eigenartig ist die Kirchturmuhr – eine der ältesten in Deutschland – mit zwei Zifferblättern. Das obere zählt die Minuten, das untere die Stunden.
Wegbeschreibung
Die Rundwanderung startet in der Ortsmitte von Bankholzen am Wegweiserstandort „Kirche (430 m)“ und folgt der Schienerbergstraße nach Norden bis zur Kreuzung mit der Hegaustraße (Gasthaus Kühler Brunnen). Hier beginnt die Tour für diejenigen Wanderer die mit dem Höribus zur Haltestelle in der Vorderen Höristraße gefahren sind. Der gelben Raute folgen wir nach links Richtung Bohlingen zum Standort „Bankholzen Mühlweg“. Nach weiteren 250 m geht es auf dem Ziegelweg rechts ab, an einem Streuobstlehrpfad vorbei zum „Ziegelhof“. Der markierte Wanderweg würde hier geradeaus und rein asphaltiert über Bohlingen führen.
Ohne Markierung biegen wir nach links ab bis zur St. Antoniuskapelle an der Kreisstraße von Bankholzen nach Bohlingen. Diese querend, folgen wir dem geschotterten Weg nach Westen, an einem schönen Feldkreuz vorbei zum Wegweiserstandort "Heerenweg". Nach links steigt der Schoosenweg allmählich an zum Waldrand, wo wir ohne Markierung geradeaus weiter gehen. Oberhalb der Bohlinger Schlucht kommen wir in der Spitzkehre zu einer Tafel mit geologischen Erläuterungen. Der kurze Abstieg in die Schlucht ist nur trittsicheren Wanderern mit gutem Schuhwerk zu empfehlen!
Am Fuß des Hügels Schossen bietet der nun eben verlaufende Schoosenweg großartige Ausblicke auf den Zeller See. „Am Kastenbühl (548 m)“ treffen wir auf den von rechts heraufführenden Stationenweg, der weiter steil zum Schienerberg ansteigt.
Ab dem Standort „Schrotzburg/Stationenweg (650 m)“ begleitet uns die Wegmarkierung „grüne Raute auf gelbem Grund“ des Fernwanderweges „Schwarzwald – Jura – Bodensee“ des Schwarzwaldvereines. Vom „Hof Oberschrotzburg (662 m)“ lohnt sich für Burgenfreunde ein Abstecher zu den spärlich erhaltenen Mauerresten der ehemaligen Schrotzburg. Dann gehen wir in südlicher Richtung leicht bergan zu der in 690 m Höhe liegenden Kapelle „Maria auf Schrotzburg“ und genießen von dort aus einen herrlichen Blick in den Hegau. Abwärts wandernd, erreichen wir nach kurzer Zeit über den „Weiheracker (650 m)“ das Dorf Schienen. Am ehem. „Gasthaus Hirschen (605 m)“ und dem „Forsthaus“ vorbei, kommen wir zur Wallfahrtskirche „St. Genesius“.
Links vom Pfarrhaus, dem ehemaligen Konventsgebäude, gehen wir wieder bergaufwärts, vorbei am Wasserhochbehälter zum „Hof Ferdinandslust (686 m)“. Dort lädt ein Rastplatz mit Grillfeuerstelle zum Verweilen ein. Und bei klarer Sicht bietet sich ein überwältigendes Alpenpanorama. Auf einem gepflegten, schattigen Waldweg erreichen wir über den „Maßholder Schorengrabenweg (685 m)“ den „Hof Langenmoos“. Wir wandern durch den Hof, später rechts ab zum „Waldrand“. Dort verlassen wir den Fernwanderweg und gehen links weiter über den „Firstweg“ auf dem Schlossbühl abwärts zum „Löchle“. An der „Friedenslinde (480 m)“ zweigt der Weg nach links ab durch das reizvolle Mühlbachtal mit der Miniaturausgabe der ehemaligen Bankholzer Mühle. Wenig später sind wir zurück in Bankholzen.
(modifizierte Tour des Deutschen Wandertages 2010: Schwarzwaldverein Öhningen-Höri e.V., Zita Muffler)