XIANWEI ZHU. WANDERER ZWISCHEN DEN WELTEN. »HOHENTWIEL VERSUS HANSHAN« Zweites Projekt in Singen
Kostenfrei
Die Ausstellungseröffnung findet am 3. Oktober, um 11.00 Uhr im Stadtgarten Singen (hinter der Stadthalle) statt!
Ausstellung in der Stadtgartengalerie Singen
03.10.2024 – 04.05.2025
Ausstellung in der Galerie Vayhinger Singen
03.10.2024 – 12.01.2025
Veranstaltungsdetails
Schon einmal, 2019, setzte der Maler Xianwei Zhu in Singen den Berg seiner Heimat, Hanshan, in Parallele zum "König des Hegaus", den Hohentwiel. Und schon damals verneigte sich seine Ausstellung
vor dem Werk des großen deutschen Romantikers Caspar David Friedrich (1774-1840). Diesmal erweitert Xianwei Zhu sein Projekt in Singens öffentlichen Raum. Seine Hommage à Friedrich verbindet er mit der traditionellen chinesischen Landschaftsmalerei seiner Heimat und mit der daoistischen Philosophie des Eremiten Hanshan (um 691-793). 2024, im Jubiläumsjahr des 250. Geburtstages von Caspar David Friedrich und aus Anlass des Stadterhebung Singens vor 125 Jahren, zeigt Xianwei Zhu sein neues, zweites Projekt »Singen versus Hanshan« im Landschaftsraum der Singener Stadtgartengalerie. Erneut hat sich der Künstler mit dem Berg seiner Heimat und mit dem identitätsstiftenden ›Hausberg‹ der Singener auseinandergesetzt. Zhu umkreist damit die hochaktuellen Themen Nähe und Ferne, Heimat und Fremde. Sinnfällig wird die Serie der 25 Tafeln auf Dibond präsentiert mit Blick zum Hohentwiel. Zum Auftakt des Jubiläumsjahres hat Zhu bereits in Greifswald, der Geburtsstadt Friedrichs, im neuen Caspar-David-Friedrich-Zentrum sein Projekt »Yun Shou - Wolkenhände« realisiert.
Xianwei Zhu (*1971 in Qingdao, China; lebt in Stuttgart und Krefeld) ist ein Wanderer zwischen den Welten, zwischen Asien und Europa, zwischen Deutschland und China. In seiner Malerei führt Xianwei Zhu zwei Traditionen zusammen und bewegt sich auf der Grenze zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion. Mit sichtlich bewegten, betont malerischen Gesten eröffnet uns der Maler stilisierte Landschaftsräume, in denen rätselhafte, gegenständliche Details, angedeutete Architekturen und kleine menschliche Figuren auftauchen. In gedeckten Klängen, meist in den Farben Blau, Weiß und Schwarz, entfalten seine Farbräume feine, poetische Stimmungen.
Es liegt, so der Fachreferent Bildende Kunst bei der Landeshauptstadt
Stuttgart, Tobias Wall, eine eigentümliche Melancholie in Xianwei Zhus Malerei; eine Sehnsucht erfüllt die Räume seiner Bilder. Zuhs sublime Malerei entsteht vor dem Hintergrund der Ortlosigkeit des modernen Menschen, seiner Verlorenheit im Lärm einer technisierten, digitalisierten Gegenwart. Seine Werke sind, vergleichbar Gemälden und Aquarellen der deutschen Romantik, aber auch Texten der östlichen Philosophie, Räume der Sehnsucht und Versenkung und stehen – als Gegenbilder – für die Hoffnung, dass der Mensch doch noch einen Ort der Kraft in der Schönheit der Natur finden werde. Auch heute noch – wie vor hunderten von Jahren.