WELTTAG FÜR SEELISCHE GESUNDHEIT 2019
Veranstaltungsdetails
Vortrag und Ausstellungseröffnung
ILSE SCHNEIDER-LENGLYEL. Ich bin als Rebell geboren
„Eines Tages werde ich aufbrechen, und niemand wird wissen, wohin.“
Ilse Schneider-Lengyel an Gerhard Köpf
Zum 70. Gründungsjubiläum der Gruppe 47 im Haus von Ilse Schneider-Lengyel (1903-1972) am Bannwaldsee veranstaltete die Gemeinde Schwangau/Ostallgäu 2017 das von Drummer und Arns Historiker GbR, Frankfurt am Main, kuratierte Kulturfestival „september-phase“ u.a. mit einer Wanderausstellung nebst Katalog sowie einem wissenschaftlichen Symposium. Im Fokus stand nicht nur das erste Treffen jener legendären Literaturgemeinschaft, sondern vielmehr Leben und Werk der bislang fast unbekannt gebliebenen Fotografin, Publizistin und Dichterin Ilse Schneider-Lengyel. Ihr mysteriöses Verschwinden im Winter 1969 wurde von der Öffentlichkeit kaum registriert. Ilse Schneider-Lengyel starb am 3. Dezember 1972 im heutigen Zentrum für Psychiatrie Reichenau.
Sie wurde 69 Jahre alt.
Nach verschiedenen Stationen kommt die Ausstellung nun für zwei Monate nach Reichenau, womit der damaligen Patientin ein ebenso wichtiges wie ehrendes Gedenken zuteil wird; denn „Erinnerungen sind stets eine Rebellion gegen den Schlußstrich“, so der mit ihr befreundete Schriftsteller Gerhard Köpf. 1983 legte er mit „Innerfern“ seinen ersten
Roman vor mit der Zeit Ilse Schneider-Lengyels in Reichenau als Erzählrahmen.
Zur Ausstellungseröffnung hält Alfons Maria Arns dazu einen Vortrag, eingeleitet durch den Kurzfilm „Von Ilse ganz zu schweigen“ (2014, Regie: Jens Höffken).